sacred spaces?

sacred spaces?

Das Ausstellungskonzept ‚sacred spaces?‘ thematisiert die Profanisierung und Umnutzung von Kirchen und fragt darüber hinaus nach der Definition eines sakralen/heiligen Ortes. Es weist hin auf diese Transformation als einen kulturellen und architektonischen Umbruchprozess. Dazu werden 6 Beispiele umgenutzter Kirchen ausgestellt. Ziel ist es, die Thematik bewusst zu machen und Transformation als Chance zu zeigen. Dazu werden Fakten vermittelt, aber auch die Partizipation der Besucher angeregt, da eigenes Erleben und sinnliche Erfahrung am nachhaltigsten in Erinnerung bleiben. Die Besucher sollen ermutigt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden und mit anderen auszutauschen. Bei jedem Beispiel soll indirekt die Frage gestellt werden „Ist dies noch ein sakraler Ort?“, was die Besucher zum Nachdenken über ihr eigenes Verständnis eines sakralen Ortes führt.

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BODEN | WAND | DECKE

Ein interessanter Aspekt der Materialeigenschaften ist, dass die Platten alle raumbildenden Funktionen übernehmen können. Sie können als Boden, Wand und Decke dienen und geben diesen drei Elemente so eine Gleichwertigkeit und bilden eine räumliche Einheit. Vor dem Hintergrund dieser Eigenschaft hat sich die Form des einzelnen Raumelements entwickelt: Ausgangspunkt ist eine einzelne Fläche, die sich durch Knicken und Verwinkeln zu einem Raum transformiert. Die einzelnen Raumeinheiten sind außen weiß und innen schwarz gestrichen. So ist von außen eine Projektion der Kirchenansichten denkbar, die durch die schrägen Wände verzerrt wird und eine Analogie zur thematisierten Transformation bildet. Die dunklen Innenräume bieten Rückzug und lassen es zu, Exponate durch Licht besonders zu betonen.

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MATERIAL

Bei dem verwendeten Material handelt es sich um Holzwerkstoffplatten, auf die beidseitig grobes Jutegewebe aufgebracht und anschließend übergestrichen wird. Als Inspiration dazu diente Peter Zumthors Serpentine Gallery Pavilion aus dem Jahr 2011. Seine Materialität folgt dem gleichen Prinzip und kreiert so eine interessante, gleichzeitig simple und ungewohnte Haptik. Das Material erregt Aufmerksamkeit, lädt ein, berührt zu werden und bringt den Besucher so in unmittelbaren physischen Kontakt mit der Architektur. Die Flächen wirken sehr matt und geben einfallendem Licht, ohne es vielfach zu reflektieren, eine besondere Bedeutung. Sie helfen so, eine zurückgezogene, kontemplative, konzentrierte und fokussierte Atmosphäre zu schaffen.

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